Chianti Classico Tommaso Bojola Castellina
Dieser Chianti Classico ist ein Blend aus der mächtigen toskanischen Sangiovese-Traube (80 %) und dem eleganten Merlot (20 %). Er ist ein Beispiel für Eleganz und Weichheit, die durch die späte Lese der Trauben zur Geltung kommen, der der modernen Chianti-Linie folgt, die darauf abzielt, den Säuregehalt und die Ausgewogenheit des Sangiovese durch die Mischung mit kleinen Anteilen eleganter und fruchtiger Rebsorten wie Cabernet Sauvignon oder Merlot auszugleichen.
"Die Weine von Castellina brauchen Zeit, um sich zu entwickeln, sie sind nicht schnell trinkfertig. Es sind komplexe Weine, die lange gelagert werden können und erst nach einigen Jahren geschätzt werden können" - Tommaso Bojola
Der Merlot mildert durch seiner natürlichen Art her das kräftige Tannin des Sangiovese und sorgt mit seinem fruchtigen Charakter und seiner samtigen Note für Subtilität und Eleganz. Er unterstreicht die typischen Aromen des Sangiovese, indem er ausdrucksstarke Aromen und Geschmacksnoten von schwarzen Johannisbeeren und schwarzen Kirschen einbringt, um die Noten von überreifen Früchten, Eiche, Tabak und Vanille aus dem 12-monatigen Fassausbau auszugleichen
Zusammensetzung: 80 % Sangiovese - 20 % Merlot
Alkoholgehalt: 14 %
Höhe und Orientierung der Rebflächen:
400-500 m ü.d.M. Südwestlage, was eine vollständige Reifung mit geringerem Risiko einer Überhitzung der Trauben ermöglicht, was für die Ausgewogenheit der Tannine und des Säuregehalts ideal ist.
Reben je Hektar und Anzahl hergestellten Flaschen:
5.500 Reben pro Hektar; 6.000 liter bei 65 % Ertrag sorgt für etwa 5.000 produzierte Flaschen pro Jahr
Farbe:
Tiefes Rubinrot, manchmal mit violetten Reflexen.
Aromen:
Intensives und anhaltendes Bouquet, mit Noten von Beeren und überreifen Früchten.
Geschmack:
Fein strukturiert, vollmundig und anhaltend. Zeigt eine feine Weichheit, und gibt ein Gefühl von samtig und angenehm zu trinken. Noten von schwarzen Früchten und Gewürzen wie Pfeffer und Vanille.
Empfehlung zur Paarung und Dekantierung:
Bei einer Temperatur von 18-20 °C im Ballon servieren, wobei darauf zu achten ist, die Flasche 90-120 Minuten vorher am bestens in einem Dekanter zu dekantieren.
Alterungsfähigkeit:
10 Jahre, manchmal auch länger, je nach Qualität der Lese
Weinherstellung:
In den Jahren, in denen dies möglich ist, wird ein Teil der Traubenan dem Rebstock überreifen. Mindestens 15 Tage nach der normalen Erntezeit werden die Trauben vom Hand verlesen und in Kisten gesammelt, um ihre Integrität zu gewährleisten.
Die Trauben gären in speziellen Barriques, die auf Stützen stehen, die ihre Rotation und das Abschöpfen der Schalen ermöglicht, die immer wieder in den Most/Wein getaucht werden. Diese Methode ermöglicht eine delikate und sehr effektive Extraktion von Polyphenole und Aromen, wobei die Mazeration auf 40 Tage verlängert wird.
Nach den ersten 8-10 Tagen wird der gesamte Zucker in Alkohol umgewandelt. Der freie Wein wird vom Trester getrennt, der gepresst wird. Es folgt die malolaktische Gärung 20 Tage lang auf der Feinhefe, um den Wein am Gaumen weicher zu gestalten.
Weinausbau:
Nach den strengen Regeln des Chianti Classico reift der Wein in kleinen Eichenfässern, in Barrique (225 lt) und Tonneau (500 lt), für 12 Monate. Während dieser Zeit wird das Aromaprofil definiert und der Wein wird durch die Zersetzung der Polyphenole weicher. Danach folgt die weitere Veredelung in der Flasche für weitere 3 Monate, bevor er für den Verbrauch freigegeben wird.
Farbe:
Tiefes Rubinrot, manchmal mit violetten Reflexen.
Aromen:
Intensives und anhaltendes Bouquet, mit Noten von Beeren und überreifen Früchten.
Geschmack:
Fein strukturiert, vollmundig und anhaltend. Zeigt eine feine Weichheit, und gibt ein Gefühl von samtig und angenehm zu trinken. Noten von schwarzen Früchten und Gewürzen wie Pfeffer und Vanille.
Bei einer Temperatur von 18-20 °C im Ballon servieren, wobei darauf zu achten ist, die Flasche 90-120 Minuten vorher am bestens in einem Dekanter zu dekantieren.
Sangiovese: eine ebenso komplexe Traube wie sein Cousin Nebbiolo im Norden. Hoher Säuregehalt, frühe Blüte und späte Reife zeichnen diese Rebsorte aus, die sofort mit Toscana, Chianti, Brunello und Vino Nobile di Montepulciano in Verbindung gebracht wird.
Meiner Meinung nach ist der Sangiovese eine der Rebsorten, die die Bedeutung und den Einfluss des Terroirs auf die Weinproduktion am besten widerspiegelt. Und um ehrlich zu sein, ist Squarcialupi einer der äusser interessanten Weinproduzenten, denen ich je begegnet bin.
Die Chianti Weine von Squarcialupi folgen zwei Linien:
- zum einen der traditionelle Chianti Classico, bei dem der Sangiovese seine starke Persönlichkeit und seinen innertoskanischen Charakter zeigt und so wenig wie möglich mit traditionellen Rebsorten wie Canaiolo und Colorino vermischt wird
- zum anderen der modernere Chianti Classico, bei dem der komplexe Charakter des Sangiovese durch die eleganten Aromen von Merlot oder Cabernet Sauvignon gemildert wird.
Man kann sich dem einen oder dem anderen zuordnen: hier gibt es keine Grauzone. Da ich zu den letzteren gehöre (die klassische Linie ist mir zu rau) habe ich beschlossen, euch die Weine der zweiten Linie vorzustellen, da ich sie äußerst faszinierend und komplex finde.
Ich habe mich entschieden, eher Weine zu wählen, die das Terroir und seine Geschichte zum Ausdruck bringen, als solche, die den Anforderungen des Marktes entsprechen.
In Anbetracht der Tatsache, dass Italien mit mehr als 60 % der Produktion Squarcialupis Hauptmarkt ist, war dies für mich eine Bestätigung, dass ich Charakter und Persönlichkeit in ihren Weinen finden werde, genau die Werte, nach denen ich neben dem Geschmack natürlich gesucht habe.
Das Landgut Squarcialupi gehörte mehr als 200 Jahre lang der Familie Squarcialupi, einer sehr mächtigen toskanischen Familie zwischen 1200 und 1500. Das an der Grenze zwischen Florenz und Siena gelegene Castellina in Chianti war schon immer zwischen beiden Teilen umstritten, wobei die Familie Squarcialupi im Laufe der Jahre den einen oder anderen Teil einnahm. Während ihre Familie bei der Belagerung von Siena durch Florenz zerstört wurde, blieben ihr Erbe, der Palast, das Landgut und die Weinberge glücklicherweise erhalten.
Castellina in Chianti ist eine der drei kleinen Regionen, die das ursprüngliche Chianti Classico-Gebiet bilden, welches das erste ausgewiesene Weinanbaugebiet der Welt war. Dies geht auf das Jahr 1716 zurück, als Cosimo III, der Großherzog der Toskana, verfügte, dass der Chianti Classico nur in den Regionen Radda, Gaiole und Castellina in Chianti hergestellt werden darf ( History of Chianti Classico )
Castellina in Chianti liegt auf einer Höhe von 580 Metern über dem Meeresspiegel, während die Weinberge von Squarcialupi terrassenförmig von der Spitze bis auf etwa 350 Meter hinabreichen, was eine Vielzahl unterschiedlicher Böden und Klimazonen bedeutet.
Dies schafft die Voraussetzungen für geschmacksintensive Trauben in den oberen Lagen, während in den unteren Lagen Weine mit mehr Säure, Struktur und Alterungspotenzial erzeugt werden.
Die Böden sind eine Mischung aus Galestro und Alberese, die als die besten Böden für Sangiovese bekannt sind. Es handelt sich um Sedimentgestein, wobei die Galestro-Böden eher Weine mit einem robusten Fruchtcharakter liefern, während Weine aus Früchten, die auf Alberese-Böden wachsen, mineralischer und schmackhafter sein können. Wenn man beides hat, entstehen wunderschöne Weine.
Tommaso Bojola und seine Familie begannen 1989 mit der Weinproduktion in Squarcialupi. Ursprünglich waren nur 9 ha mit Reben bepflanzt, während das Weingut heute stolz darauf ist, über 40 ha Reben zu besitzen. Seit 2008 stellt die Familie Bojola nur noch Bioweine her, wobei 2020 der erste schwefelfreie Wein produziert wurde.
Tommaso's Sohn Cosimo hat sich selbst zum Önologen weitergebildet und ist heute der Pionier neuer Weinherstellungstechniken wie Mazeration und Reifung in Terrakotta-Amphoren.
Die Weinlinie von Squarcialupi reicht vom traditionellen Chianti Classico bis hin zu neueren experimentellen Weinen, die in Amphoren ausgebaut werden, sulfitfrei, oder ihrem absolut fabelhaften Supertuscan "Reale" ("königlich"), der aus Merlot-Trauben hergestellt wird, die in den höchsten Lagen des Weinguts wachsen und vor der Vinifizierung getrocknet werden, wodurch außergewöhnlich kraftvolle und elegante Weine entstehen.
Neben den klassischen Rebsorten, die für den Chianti Classico verwendet werden, pflanzte die Familie Bojola auch kleine Rebstöcke von Syrah, Cabernet Sauvignon und Merlot an, um sie in ihren modernen, strukturierten und eleganten Chianti zu vermengen.